Architekt Paul Senoner im Interview zum neuen Niedermair

Ein Architekt, der sich nicht versteckt.

Warum auch? Paul Senoners Talent, innere Werte in Fassaden und Räume zu übersetzen, trägt maßgeblich zur Magie des neuen Niedermairs bei.

„Mein erster Gedanke war: Ja, in Partschins, an diesem imposanten Sonnenhang, möchte ich ein Projekt verwirklichen.“

Paul Senoner (rechts) und Lukas Tammerle vom Architekturbüro Senoner Tammerle in Kastelruth.

Was hat dich am Niedermair begeistert und dazu bewogen, den Auftrag anzunehmen?

Zum einen die interessante und herausfordernde Bauaufgabe am ensemblegeschützten Niedermairhof. Zum anderen die nette Familie selbst, die den Familienbetrieb mit Begeisterung führt und das ideale Feeling für eine konstruktive Zusammenarbeit mitbringt.

Wie möchtest du das Naturkonzept architektonisch umsetzen?

Die Natur ist im und ums Haus omnipräsent. Das Hotel steht in der freien Kulturlandschaft des Partschinser Sonnenberges, mit atemberaubendem Blick auf den Meraner Talkessel und den Bergrücken des Vigiljoch. Bergseitig ragen die steilen Vorgebirge der Texelgruppe gen Himmel.

Die Antwort darauf ist eine zurückhaltende und zeitlose, auch einfache Architektursprache, die der Landschaft den Vortritt gibt. Die Verwendung von regionalen Baumaterialien soll die Architektur mit dem besonderen Platz verorten. Was ist dein persönliches Highlight beim Entwerfen und Gestalten? Mit Sicherheit der neue Speisesaal mit Panoramaterrasse, aber auch der Heißwasserpool mit Garten und Panoramaruheraum.

Sind auch Ideen der Gastgeberfamilie in die Planung eingeflossen?

Ja, die Gastgeberfamilie ist zu 100% miteingebunden. Sie gestaltet mit und gibt wertvolle Informationen und Anregungen, denn wer sollte nicht besser die Anforderungen und Abläufe verstehen als die Betreiber selbst. Als Architekt hat man auch immer eine große Verantwortung.

Um es mit den Worten des ehemaligen Bundespräsidenten der BRD Richard von Weizsäcker zu sagen: „Die Architektur ist die öffentlichste aller Künste, denn man kann sich ihr nicht entziehen.“ Wenn am Ende das Ergebnis stimmt und der Bauherr und die Gäste das Haus wohlwollend aufnehmen, dann weiß man, warum man sich für diesen Beruf entschieden hat.

Wenn du in einem Jahr im neuen Niedermair Urlaub machen würdest – was wäre dann wohl dein Lieblingsplatz?

Bei den Zimmern bin ich nicht besonders wählerisch, ich liebe einfache und wohlgestaltete Zimmer. Ich lege Wert auf eine gute Stimmung und hochwertiges Interior, akustisch und lichttechnisch muss es passen. Ansonsten sehe ich mich in vielen Orten im Haus, je nach Witterung draußen im Garten am Heißwasserpool oder im kuscheligen Ruheraum, auch bei einem guten Glas Weißwein in einer der intimen Esstischnischen im Speisesaal, oder vor dem Kamin in der Lounge.