Die zweite Generation im Gespräch

Wie der Vater so der Sohn

Hans-Peter und Cäcilia Kuen erzählen von den Generationswechseln, von dem, was bleibt, und von den Wünschen an ihre Kinder.

„Für uns zählt nicht, was unsere Kinder machen, sondern, dass es sie erfüllt und ihnen Sinn gibt.“

Wolltest du schon immer das Hotel von deinem Vater übernehmen?

Hans-Peter: Eigentlich hatte ich nicht vor, in die Fußstapfen meines Vaters zu treten, aber auch nicht viel Zeit, darüber nachzudenken. Mein Vater ist früh verstorben und das hat mich sehr geprägt. Das Gastgebersein lag ihm im Blut, ich hingegen hätte nichts dagegen gehabt, mich eher im Hintergrund zu halten. Als Niedermair-Erbe habe ich die Nachfolge schließlich doch angetreten und in der Küche meinen Platz gefunden.

Wie hat sich deine Rolle im Lauf der Jahre verändert?

Hans-Peter: Ich habe schon als Bub in der Küche „mitangebackt“, mit 14 folgte der Service-Kurs, mit 16 der Rezeptions-Kurs. Mit 18 habe ich dann meinen Weg in die Küche gefunden, mit dem festen Vorsatz, die Qualität des Einkaufs und der Speisen zu verbessern. Als Naturbursche und Hobby-Bauer hatte ich schon immer einen engen Bezug zum Produkt und ich lebe ihn nach wie vor, beim Kochen und wenn ich unseren Biowein produziere. Küchenchef bin ich bis heute, aber ich freue mich sehr, die Hotelleitung meinem Sohn Sebastian zu übergeben.

Mit der Zeit gehen ist wichtig. Gibt es trotzdem etwas, das im Niedermair immer gleichbleiben wird?

Cäcilia: Die Menschen, die hier arbeiten, wohnen und leben, aber vor allem die Philosophie des Hauses: das Leben mit der Natur, die Bodenständigkeit und dass das Menschliche und das Herz im Vordergrund stehen.

Sind auch deine Ideen in die Planung für den Umbau miteingeflossen – und wie glaubst du, dass die Gäste reagieren werden?

Cäcilia: Sicher, wir ziehen da als Familie an einem Strang und Sebastian weiß auch, was uns wichtig ist – ein nachhaltiger Umbau, zum Beispiel. Was die Reaktion der Gäste angeht… Ich denke, sie werden erstmal „Wow“ sagen! Wir werden ein besonderes Plätzchen schaffen, mit noch mehr Raum, Licht und Naturfeeling drinnen und draußen.

Was wünscht ihr euren Kindern für die Zukunft?

Hans-Peter & Cäcilia: Dass sie das machen, was sie erfüllt und was ihnen Sinn gibt, egal, was es ist. Und dass sie nie aufhören, an sich zu glauben!